Traumphasen - REM, Alpha-, Beta-, Gammawellen ...

 1. Einleitung


Carl Gustav JUNG (J.) (1875-1961), Schweizer Mediziner und Psychologe war der Begründer der ANALYTISCHEN PSYCHOLOGIE und des KOLLEKTIVEN UNBEWUßTEN.


J. gelang es erstmals, psychische Energie nachzuweisen – 2 Elektroden in den Händen führten bei bestimmten Symbolworten zu Spannungsauschlägen am Galvanometer:

  • Besonders große Spannungssprünge bei unangenehmen Symbolworten – der Proband baut einen inneren Widerstand auf J. bezeichnete diese als „unbewußte Komplexe“ dieser Versuch wurde unter dem Begriff „galvanische Assoziationsexperiment“ bekannt.
  • Der Neurologe Hans BERGER (1873-1941) entwickelte JUNGS Experiment weiter zum EEG. Die verschiedenen Schlafphasen und typischen Spindelmuster (Sp), welche charakteristisch für das Träumen sind konnten aufgezeichnet werden.

 

 2. Schlaf  *2

Nachweislich stellten BERGER und nachfolgende Forscher fest, dass:

  • Jeder Mensch träumt
  • Schlafphasen bestehen aus: Eindämmern, Halbschlaf, mittelfester und Tiefschlaf
  • Wird der Schläfer geweckt, wenn er zu träumen beginnt, ist er am nächsten Tag unausgeglichen, verstimmt, neurotisch, unkonzentriert.
  • in der nächsten Nacht wird das Traumdefizit durch längere Traumphasen kompensiert
  • Wird die Person über längere Zeit am Träumen gehindert, so treten Bewußtseinsstörungen und Halluzinationen auf.

     Nach etwa spätestens 7 Tagen erfolgt, ein der Psychose ähnlicher Zusammenbruch.

  • Weckt man die Person in der Tiefschlafphase, macht ihr das nichts aus
  • Träumen und Schlafen sind also zweierlei …
  • Träumen muss einen Sinn haben – das seelische Gleichgewicht aufrecht zu erhalten!

 

Lebensdinge zu ordnen und zu verarbeiten. Das Unterbewußtsein liefert hierzu Hinweise, die im Traum als Bilder erscheinen.

Gelingt es uns, diese Traumbotschaften zu verstehen, können Auswege aus Sackgassen, unbefriedigenten Lebenssituationen gefunden werden.

Nützlich ist es, wenn Träume notiert werden, um sie in die Bewußtseinsebene zu heben,

Ø Traumtagebuch führen.

 

Schlaflaborbericht aus der Meduna Klinik *3

Der normale Schlaf des Erwachsenen läuft in mehreren Phasen ab, die sich mehrmals pro Nacht wiederholen. Man unterscheidet insgesamt fünf Schlafstadien. Die Schlafstadien 1 und 2 werden als Leichtschlafstadien bezeichnet, die nachfolgenden Stadien 3 und 4 als Tiefschlafstadien.

Die Weckbarkeit nimmt mit zunehmender Schlaftiefe von Phase 1 bis 4 kontinuierlich ab, auch verringert sich die muskuläre Spannung (Muskeltonus).

Zusätzlich existiert ein weiteres Schlafstadium, welches dem sogenannten REM-Schlaf entspricht (REM = rapid eye movement = schnelle Augenbewegungen). In diesem Stadium ist der Muskeltonus maximal reduziert und es kommt zu lebhaften Träumen.


Die Einschlafphase und Leichtschlafphase sollten üblicherweise 10 bis 30 min. nicht überschreiten. Während dieser Zeit werden die Schlafstadien 1 und 2 durchlaufen. Das Stadium 1 wird als eigentliches Einschlafstadium beim ungestörten Nachtschlaf nur einmal durchlaufen. Das Stadium 2 stellt den Beginn des eigentlichen leichten Schlafes dar; dieses Stadium wird mehrmals während der Nacht durchlaufen. Die erste Tiefschlafphase 3 wird nach etwa 20-30 min. erreicht, die folgende Tiefschlafphase 4 nach ca. 45 Min..

Die Tiefschlafphase 4 dauert zunächst etwa 20 bis 40 min..


Anschließend werden in umgekehrter Reihenfolge erneut die vorausgegangenen Schlafstadien 3 und 2 relativ schnell hintereinander durchlaufen. Nun folgt auf das Stadium 2 nach etwa 70 bis 80 Min. die erste REM-Schlafphase (Rapidly Eyes Movements) - gekennzeichnet durch max. Erschlaffung der Muskulatur und sehr schnelle Augenbewegungen.

Die Abfolge der Schlafphasen in der vorbeschriebenen Reihenfolge (1, 2, 3, 4, 3, 2, REM) wird als Schlafzyklus bezeichnet. Ein vollständiger Schlafzyklus dauert etwa 90 min. Im Falle eines ungestörten Nachtschlafes werden insgesamt durchschnittlich 5 solcher Schlafzyklen durchlaufen, entsprechend einem durchschnittlichen Schlafbedarf von etwa 8 Stunden pro Nacht.


Die Dauer der Tiefschlafphasen 3 und 4 nimmt im Verlauf des Nachtschlafes ab, ggf. werden die Phasen 3 und 4 in der zweiten Nachthälfte überhaupt nicht mehr erreicht. Die REM-Schlafphasen verlängern sich hingegen mit zunehmender Schlafdauer; sie sind folglich in den Morgenstunden am längsten.

 

Mit zunehmendem Lebensalter vermindert sich der Anteil der Tiefschlafphasen 3 und 4. Es kommen zunehmende Unterbrechungen des geordneten Schlafablaufes durch vermehrtes nächtliches Auswachen. Der durchschnittliche Schlafbedarf kann sich auf etwa 6 Stunden verringern.         


Das menschliche Gehirn ist wesentlich leistungsfähiger als das Bewusstsein. Tausende von internen Prozessen laufen innerhalb einer Millionstel Sekunde ab, doch selbst bei den einfachsten Entscheidung im Wachzustand benötigen wir mindestens eine halbe Sekunde Zeit. Dies trifft auf Traum und Wirklichkeit gleichermaßen zu.



Merkmale der einzelnen Schlafstadien *1


Hirnstromkurve (EEG) und Aufzeichung der Augenbewegungen (Elektrookulogramm, EOG) zur Erfassung der jeweiligen Schlafstadien.

Stadium 1:  Im EEG Alphawellen von reduzierter Frequenz und Amplitude (Niederspannung), ggf. einzelne Theta-und Vertex-Wellen, langsame Augenbewegungen von einigen Sekunden Dauer im EOG.

Stadium 2:  Im EEG Schlafspindeln, K-Komplexe, Theta- und Delta-Wellen im Anteil von unter 20%, keine Augenbewegungen im EOG.

Stadium 3:  Im EEG nur noch vereinzelt Schlafspindeln, Delta-Wellen im Anteil von 20-50%, keine Augenbewegungen im EOG.

Stadium 4:  Im EEG eventuell noch ganz vereinzelt Schlafspindeln, Delta-Wellen im Anteil von über 50%, keine Augenbewegungen im EOG.

REM-Schlaf:  Im EEG Alpha-Wellen wie im Stadium 1, keine sonstigen Wellen, keine K-Komplexe oder Schlafspindeln, schnelle Augenbewegungen.

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Interessante Merkmale einzelner Schlafstadien *3

  • Stadium 3 und 4: Körperfunktionen werden auf Sparflamme gefahren bzw. wird auf Tiefschlaf-Regeneration umgeschaltet - körperliche Erholung Blutdruck, Atmung und Herzschlag nehmen ab vermehrte Ausschüttung von Wachstums-Hormonen Bewusstsein ist nicht ganz ausgeschaltet  –  bestimmte äußere Signale oder Geräusche können aber noch zum Aufwachen führen
  • REM-Schlaf: Nach etwa 80-100 min. nach dem Einschlafen, endet der Tiefschlaf abrupt Blutdruck und Herzschlag nehmen wieder zu, Atmung ebenso aber Sie ist unregelmäßig extreme Muskelerschlaffung, es tritt eine Art Lähmungszustand ein - so wird verhindert, dass die Bewegungen, die der Schlaffende im Traum ausführt, dann auch stattfinden. In Alpträumen will der Traumgeplagte einer Bedrohung davonlaufen. Er kommt aber trotz größter Anstrengung nicht von der Stelle, da seine Beine gelähmt sind! Die Augenbewegung ist hiervon nicht betroffen, sie wird durch andere Nervenfasern gesteuert. Schlafwandeln tritt nicht in der REM sondern in der Tiefschlafphase auf viele Forschungsergebnisse belegen, dass diese Schlafphase der psychischen Erholung, der mentalen Stimmung und der Gedächtnisfestigung zu dienen scheint.


Quellen:

*1 Prof. Dr. Piper, Meduna-Klinik, Bad Bertrich   

*2 Dr. Friedrich W. Doucet, Wiener Verlag, Himberg

*3 Dr. phil. Tilmann, Dr. H. Müller, Münster NRW

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